14. Dutzenthaler Pfingsttreffen - Nationalpark Kellerwald-Edersee

Das Pfingsttreffen 2025 führte uns wieder einmal in einen Nationalpark. Dieser Nationalpark heißt zwar Kellerwald-Edersee, umfasst aber vorwiegend Wald und nicht den touristisch genutzten Stausee. Der Grund der Ausweisung lag damals im Jahr 2001 in den alten Buchenwäldern des vormaligen Jagdgebiets Kellerwald. Diese Buchen sind zu großen Teilen über 160 Jahre alt und bilden als typische mitteleuropäische Waldformation ein einzigartiges Ökosystem. Somit wurde ein Teil des Nationalparks im Jahr 2011 auch zum UNESCO-Weltnaturerbe "Buchenurwälder und Alte Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas" ausgewiesen.

Wir residierten mitten zwischen den drei Teilflächen des Nationalparks an dem sehr abgelegenen Campingplatz des Deutschen Kanu-Verbands. Am Samstag ließen wir uns von Volker Nagel, der aus der Region kommt und bei der Naturwacht des Nationalparks angestellt ist, die Historie des Nationalparks erklären und durch die alten Buchenwälder führen. Wie auf Bestellung ließen sich dann auch Schwarzstorch und Schwarzmilan blicken. An den anderen Tagen erkundeten wir auch den neuen Teil des Nationalparks nördlich des Edersees. Hier sind auf sehr felsigen Steilhängen die trockenen Eichenwälder der Kahlen Hardt ebenfalls eine Besonderheit.

Wir besuchten auch lokale Hofläden, einen Zusammenschluss von Fledermausschützern und ein Hutewaldprojekt mit alten Schweinerassen, das eine Initiative von Landwirten in der Region selbst auf die Beine gestellt hat. So wurde klar, dass die Auseinandersetzungen um den Nationalpark in weiten Teilen beigelegt sind und die Menschen der Region die besondere Natur zumindest teilweise als Chance begreifen und diese direkt touristisch vermarkten.

13. Dutzenthaler Pfingsttreffen - Biosphärenreservat Rhön

Das Pfingsttreffen im Jahr 2024 fand im Biosphärenreservat Rhön statt. Dieses 250.000 ha große Schutzgebiet umfasst Flächen der drei Bundesländer Bayern, Hessen und Thüringen. Unter dem Motto "Mensch.Natur.Einklang." sollen hier nachhaltige Methoden der Landbewirtschaftung mit dem Ziel des Erhalts der historischen Offenlandschaften und einer nachhaltigen Lebensgrundlage für die Bevölkerung umgesetzt werden.

Die Dutzenthaler lebten das Wochenende mitten in der bayrischen Hochrhön im Schweinfurter Haus. Am Samstag führte uns die Biologin und Schäferin Julia Djabalameli über die von Ihren Schafen und Ziegen beweideten Flächen. Dabei wurden neben den Schwierigkeiten bei der Beweidung steiler Hanglagen auch die bürokratischen Schwierigkeiten bei der Auszahlung von Fördergeldern der drei Bundesländer erörtert.

Ein weiteres naturschutzfachlich und touristisch bedeutsames Ziel war das Rote Moor mit dem benachbarten NABU-Haus. Hier liessen sich die Wiedervernässungsmaßnahmen der letzten Jahre direkt an dem ca. 300 ha großen Moorkörper diskutieren.

Am Sonntag informierten wir uns über die Arbeit des Landschaftspflegeverbandes "Rhön-Grabfeld". Auch dieser ist auf die Arbeit von Landwirten bei der Offenhaltung von Kalkmagerrasen angewiesen.

Insgesamt wurde bei allen Exkursionen deutlich, wie bedeutend die Rolle der landwirtschaftlichen Betriebe bei der Biotoppflege und -management ist. Für ein Gelingen der Zusammenarbeit im Biosphärenreservat ist eine verlässliche Kooperation aller Player in dem Schutzgebiet unbedingt erforderlich.

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